Wer sein Geld klug anlegen möchte, kommt an einer wichtigen Erkenntnis nicht vorbei: Geduld zahlt sich aus. Die Buy-and-Hold-Strategie hat sich dabei als besonders erfolgreich erwiesen. Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Man kauft Aktien oder andere Anlagen und behält diese über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte. Statt kurzfristigen Gewinnen nachzujagen, setzt man auf langfristiges Wachstum und nimmt die normalen Schwankungen der Märkte gelassen hin.
Warum Geduld so wichtig ist
Gerade in der schnelllebigen Finanzwelt neigen viele dazu, vorschnell zu handeln. Sie lassen sich von den neuesten Nachrichten oder Kurssprüngen verunsichern und treffen überstürzte Entscheidungen. Wer dagegen langfristig denkt, schaut auf das große Ganze und die echten Stärken seiner Investments. Marktschwankungen gehören einfach dazu – das ist völlig normal.
Die Zeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. Klar, in einem einzelnen Jahr kann es an der Börse ordentlich krachen. Aber wer sich die Entwicklung über Jahrzehnte anschaut, sieht: In entwickelten Ländern bringen die Aktienmärkte im Durchschnitt 6-8% pro Jahr – auch wenn es zwischendurch immer wieder Krisen gibt.
Besonders spannend wird es beim Zinseszinseffekt. Wenn man Dividenden und Gewinne immer wieder anlegt, wächst das Vermögen wie von selbst. Je länger man dabei bleibt, desto stärker wird dieser Effekt. Das zeigt wieder: Geduld macht sich bezahlt. Du kannst das Ganze auf einem interaktiven Zinseszinsrechner nachrechnen.
Die Buy-and-Hold-Strategie genauer erklärt
Buy-and-Hold ist keine komplizierte Wissenschaft. Man kauft Wertpapiere und behält sie lange. So lässt man sich nicht von den üblichen Marktschwankungen aus der Ruhe bringen. Die Erfahrung zeigt: Den perfekten Zeitpunkt zum Kaufen oder Verkaufen zu erwischen, ist praktisch unmöglich. Wer es trotzdem versucht, zahlt oft drauf – durch höhere Kosten und geringere Renditen.
Besonders gut funktioniert die Strategie mit ETFs, die einen breiten Markt abbilden. Sie streuen das Risiko automatisch besser als einzelne Aktien.
Gerade für die Altersvorsorge ist Buy-and-Hold goldrichtig. Viele nutzen dafür Sparpläne und zahlen jeden Monat einen festen Betrag in ETFs ein. Das hat einen schönen Nebeneffekt: Wenn die Kurse niedrig sind, bekommt man mehr Anteile fürs gleiche Geld. Man muss auch nicht ständig die Börsenkurse checken oder aktiv handeln.
Typische Fehler und wie man sie vermeidet
Der klassische Anfängerfehler: Bei fallenden Kursen in Panik verkaufen. Gerade in Krisenzeiten verlieren viele die Nerven – und verkaufen genau dann, wenn die Kurse im Keller sind.
Klar, niemand schaut gerne zu, wie das eigene Depot schrumpft. Aber wer in solchen Momenten überstürzt verkauft, macht die Verluste erst richtig fest. Noch schlimmer ist, dass man die Erholung dann auch noch verpasst. Die Geschichte zeigt nämlich, dass es bisher nach jeder Krise wieder bergauf ging.
Ein Großteil der Gewinne entsteht in ganz kurzen Zeiträumen. Wer diese verpasst, weil er gerade ausgestiegen ist, kann dies nicht mehr aufholen. Die Bank of America hat in einer Studie Anfang 2021 ausgerechnet, dass man eine beeindruckende Gesamtrendite von 17.715% erzielt hätte, wäre man seit 1930 im S&P 500 investiert gewesen. Hätte man aber nur die 10 besten Tage pro Jahrzehnt verpasst, wäre diese Rendite auf nur 28% geschrumpft – eine fast bedeutungslose Rendite über 91 Jahre. Das zeigt: „Time in the market“ schlägt „timing the market“ – Geduld und Durchhaltevermögen lohnen sich langfristig.
Von den Profis lernen
Warren Buffett ist da das beste Beispiel. Das „Orakel von Omaha“ schwört darauf Aktien kaufen und lange zu halten. Mit seiner Firma Berkshire Hathaway setzt er auf solide, unterbewertete Unternehmen, die langfristig gute Geschäfte machen. Marktschwankungen? Lassen ihn kalt. Er analysiert gründlich und schlägt zu, wenn andere nervös werden und gute Aktien zu günstig verkaufen.
Auch John C. Bogle, der Vanguard gegründet hat, war ein großer Fan von Buy-and-Hold. Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht? Er setzte auf günstige Indexfonds, die einfach den Markt abbilden. Seine Erkenntnis: Die meisten, die versuchen, schlauer als der Markt zu sein, bleiben langfristig hinter ihm zurück.
Was bleibt hängen?
Die Buy-and-Hold-Strategie hat sich bewährt, wenn es ums langfristige Vermögensaufbau geht. Wichtig ist, bei Marktschwankungen die Nerven zu behalten und nicht vorschnell zu verkaufen. Mit breit gestreuten ETFs macht man dabei nicht viel falsch. Die Erfolgsgeschichten von Warren Buffett und John C. Bogle zeigen: Wer Disziplin hat und langfristig denkt, hat gute Chancen auf Erfolg an der Börse.