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Biases verstehen – Warum wir bei Geldanlagen oft irrational handeln

Aus meiner langjährigen Beschäftigung mit Finanzthemen weiß ich: Die Theorie klingt oft ganz einfach – Menschen handeln rational und versuchen, das Beste aus ihrem Geld zu machen. Doch die Realität sieht ganz anders aus! Täglich sehe ich, wie Emotionen, psychologische Fallen und soziale Einflüsse unsere Finanzentscheidungen prägen. Lass uns gemeinsam erkunden, warum wir oft gegen unser besseres Wissen handeln.

Die wichtigsten Biases bei Finanzentscheidungen – Diese kognitiven Verzerrungen solltest du kennen

Aus zahlreichen Gesprächen mit Anlegern weiß ich: Kognitive Verzerrungen, oder wie wir sie im Fachjargon nennen „Biases“, sind echte Stolperfallen für unsere Finanzen. Sie helfen uns zwar, schnell Entscheidungen zu treffen – aber leider oft die falschen! Besonders spannend finde ich drei dieser Biases, die ich immer wieder beobachte.

Verlustaversion – Darum schmerzen Verluste doppelt so stark wie Gewinne erfreuen

Verluste tun uns richtig weh! Die Forschung von Daniel Kahneman und Amos Tversky bestätigt die Beobachtung, dass ein Verlust etwa doppelt so stark schmerzt, wie ein gleichwertiger Gewinn uns freut.

Im Anlagekontext führt das zu einem typischen Verhalten. Wir halten an Verlustbringern fest, weil wir hoffen, dass sie sich erholen. Gleichzeitig verkaufen wir Gewinner zu früh, aus Angst, die Gewinne wieder zu verlieren. Verrückt, oder?

Dabei gibt es eine eigentlich einfache Lösung für dieses Phänomen. Ein langfristiger Fokus hilft enorm! Wenn du dich weniger auf kurzfristige Schwankungen konzentrierst und stattdessen automatisiert investierst, triffst du oft bessere Entscheidungen.

Overconfidence Bias – Wenn Selbstüberschätzung dein Portfolio gefährdet

Oh je, diesen Bias kenne ich nur zu gut – auch aus eigener Erfahrung! Die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten ist eine echte Gefahr für dein Portfolio. Besonders interessant finde ich die Studien von Terrance Odean und Brad Barber: Sie zeigen, dass vor allem Männer dazu neigen, zu viel zu handeln, weil sie denken, sie könnten den Markt schlagen.

Automatisiere deine Anlagestrategie wo möglich und streue deine Risiken breit. Das hilft, die eigene Selbstüberschätzung in Schach zu halten!

Der Herdentrieb – Warum blindes Folgen beim Investieren gefährlich ist

Kennst du das? „Alle“ kaufen gerade diese eine Aktie, also muss sie ja gut sein! Dieser Herdentrieb ist ein Klassiker, den ich immer wieder beobachte. Die Dotcom-Blase der späten 90er ist dafür ein perfektes Beispiel – alle kauften Tech-Aktien, ohne die Unternehmen wirklich zu verstehen.

Mach deine eigenen Recherchen! Verlass dich nicht blind darauf, was „der Markt“ gerade macht. Vor allem wenn es sich um kurzfristige „Trends“, wie den Meme-Aktien á la GameStop handelt.

Emotionen und Geld – Wie Angst und Gier deine Finanzentscheidungen beeinflussen

Panik und Krisenzeiten – Warum vorschnelle Verkäufe dein Vermögen gefährden

In Krisen kann man immer wieder die gleichen Sachen beobachten. Anleger verkaufen in Panik ihre Aktien zu Tiefstpreisen nur um später festzustellen, dass geduldiges Abwarten besser gewesen wäre. Sei es jüngst in der Coronapandemie oder der Finanzkrise 2008. Hinterher ist man zwar immer schlauer, aber eines ist sicher: Angst ist ein schlechter Ratgeber! Ein langfristiger Blick auf einen breitgestreuten Aktienindex zeigt, dass es nach einer Krise immer wieder nach oben geht – manchmal braucht man einen etwas längeren Atem (Dotcom-Crash), manchmal geht es schnell (Coronapandemie).

Gier und Spekulationsblasen – Der gefährliche Traum vom schnellen Geld

Die Hoffnung auf schnelle Gewinne verführt uns oft dazu, unsere bewährten Strategien über Bord zu werfen. Die US-Immobilienblase 2008 ist dafür ein perfektes Beispiel. Aber wer mit dem Fahrstuhl nach oben fahren will (schnelle Gewinne), fällt nicht selten aus dem Fenster wieder raus (noch schnellere Verluste). Eine ausgewogene, langfristige Strategie ist der bessere Weg!

Dein Weg zu besseren Finanzentscheidungen

Nach jahrelanger Beschäftigung mit diesem Thema bin ich überzeugt: Das Verständnis unserer eigenen Biases ist der erste Schritt zu besseren Finanzentscheidungen. Verlustaversion, Selbstüberschätzung und Herdentrieb – wenn du diese Fallen kennst, kannst du sie auch umgehen!

Mein wichtigster Rat: Entwickle eine systematische Anlagestrategie und bleib ihr treu, auch wenn Emotionen wie Angst und Gier locken. Finanzbildung ist dabei dein bester Verbündeter. Denn nur wer seine eigenen psychologischen Fallen kennt, kann sie auch umgehen!