Möchtest du keine Steuern auf deine Kapitalerträge verschenken? Mit dem Freistellungsauftrag kannst du jährlich bis zu 1.000 Euro (oder sogar 2.000 Euro als Ehepaar) an Zinsen, Dividenden und Kursgewinnen steuerfrei kassieren. In diesem Artikel erfährst du, wie du dieses Steuerspar-Instrument optimal einsetzt.
Was ist ein Freistellungsauftrag?
Der Freistellungsauftrag ist dein Werkzeug, um den gesetzlichen Sparer-Pauschbetrag zu nutzen. Er signalisiert deiner Bank: „Bitte keine Abgeltungssteuer bis zu diesem Betrag!“ Ohne Freistellungsauftrag behält deine Bank automatisch 25% Steuern (plus Soli und ggf. Kirchensteuer) von allen deinen Kapitalerträgen ein.
Dein Steuerfreibetrag 2024
Für das Steuerjahr 2024 gelten diese Freibeträge:
- Singles: 1.000 Euro pro Jahr
- Verheiratete: 2.000 Euro pro Jahr
Diese Beträge gelten für alle Arten von Kapitalerträgen zusammen:
- Zinsen vom Tagesgeld oder Festgeld
- Dividenden aus Aktien
- Kursgewinne beim Verkauf von Wertpapieren
So richtest du deinen Freistellungsauftrag ein
Die Einrichtung ist einfacher als du denkst:
- Direkt im Online-Banking
- Per Formular in der Filiale
- Schriftlich per Post
Wichtig: Gib deinen Freistellungsauftrag bei jeder Bank an, bei der du Kapitalerträge erzielst.
Clevere Verteilung bei mehreren Banken
Verteile deinen Freibetrag strategisch:
- Bank A (Hauptkonto): 500 Euro
- Bank B (Depot): 400 Euro
- Bank C (Tagesgeld): 100 Euro = 1.000 Euro Gesamtfreibetrag
Schätze vorher ab, bei welcher Bank du welche Erträge erwartest.
Besonderheiten für Ehepaare
Als Ehepaar profitiert ihr doppelt:
- Gemeinsamer Freibetrag: 2.000 Euro
- Flexible Aufteilung zwischen beiden Partnern
- Gemeinsame oder getrennte Freistellungsaufträge möglich
Häufige Fehler vermeiden
- Überschreitung des Gesamtbetrags Achte darauf, dass die Summe aller Freistellungsaufträge deinen Freibetrag nicht übersteigt.
- Vergessene Aktualisierung Prüfe jährlich, ob deine Verteilung noch optimal ist.
- Nicht genutzte Freibeträge Verschenke keine Steuervorteile durch fehlende Freistellungsaufträge.
Was passiert ohne Freistellungsauftrag?
Ohne Freistellungsauftrag zahlst du erstmal zu viel Steuern:
- Die Bank behält automatisch Abgeltungssteuer ein
- Du musst die Erstattung über die Steuererklärung beantragen
- Unnötiger Verwaltungsaufwand für dich
Jährliche Überprüfung nicht vergessen
Plane diese Punkte ein:
- Sind deine Freistellungsaufträge optimal verteilt?
- Haben sich deine Bankverbindungen geändert?
- Erwartest du im kommenden Jahr andere Erträge?
Nutze deinen Freistellungsauftrag clever
Der Freistellungsauftrag ist dein Schlüssel zu steuerfreien Kapitalerträgen. Mit der richtigen Strategie sparst du nicht nur Steuern, sondern auch Zeit bei der jährlichen Steuererklärung.
Änderungen sind jederzeit möglich. Passe deine Freistellungsaufträge an, sobald sich deine finanzielle Situation ändert. So holst du das Maximum aus deinem Steuerfreibetrag heraus.
Ein letzter Tipp: Dokumentiere deine Freistellungsaufträge. Eine simple Excel-Tabelle hilft dir, den Überblick zu behalten und keine Steuervorteile zu verschenken. Dieser Artikel bietet dir einen Überblick, ersetzt aber keine steuerliche Beratung. Bei komplexen Fragen wendest du dich am besten an einen Steuerberater.